Homecoming Ranch by Julia London

Autor:Julia London [London, Julia]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-26T00:00:00+00:00

18

Als Madeline diesmal in ihrem Spielzeugauto in die Einfahrt der Ranch tuckerte, hatte sie sich auf die Hunde vorbereitet – sie hatte im Walmart Hundekuchen gekauft.

Vorsichtig stieg sie aus, die geöffnete Tüte in der Hand und bereit, Hundekuchen zu verteilen. Fast war sie enttäuscht, dass sich nur einer der Hunde bequemte, unter der Veranda hervorzukommen. Als der Hund sich näherte, hielt sie schnell einen Hundekuchen hoch. Das erwies sich jedoch als Fehler, denn im selben Moment sprangen die drei anderen auf, flitzten unter der Veranda hervor und liefen geradewegs auf sie zu.

»Halt!«, schrie sie. »Halt, halt!« Madeline bewarf sie mit Hundekuchen, die sie mit unglaublicher Präzision auffingen, während ihre Schwänze wild herumwedelten. Sie kamen immer näher, wollten immer mehr, und Panik kam in ihr auf. »Halt!«, rief sie wieder.

»Sitz!«, hörte sie Libby blaffen und sah aus dem Augenwinkel, wie sie eilig mit einer Kiste aus der Garage kam. Die vier Hunde setzten sich sofort. »Garage!«, befahl sie, als sie näher kam. Mit wehmütigen Blicken und Geschnüffel zu Madelines Hundekuchentüte verkrümelten sich die Hunde. Die Nasen am Boden, trotten sie in Richtung Wiese.

Madeline ließ sich gegen ihr Auto fallen. »Wie machst du das bloß?«

»Hattest du denn nie einen Hund?«, fragte Libby und nahm Madeline die Tüte mit den Hundekuchen ab.

»Nein. Wir sind zu oft umgezogen, als ich klein war.«

»Oh, wirklich? War deine Mutter bei der Armee?«

Madeline lachte. »Nein. Sie war einfach flatterhaft.«

Libby blinzelte und gab Madeline die Tüte mit den Hundekuchen zurück. »Nun, Lektion eins: Hundekuchen gibt es nur, wenn sie einen Befehl befolgt haben. Sonst bricht ja die reine Anarchie aus.« Plötzlich lächelte sie. »Sie mal einer an!«, sagte sie. »Hübsches Kleid!«

»Danke.«

»Willst du mal eine Runde wandern?«, fragte sie und lehnte sich zurück, um sich Madelines Stiefel anzusehen.

»Ja, vielleicht«, sagte Madeline. Eigentlich hatte sie bis jetzt nicht daran gedacht, aber sie hatte einige gut ausgetretene Wanderwege gesehen, die in den Wald führten, und dachte nun: Warum nicht? »Zunächst hatte ich gehofft, wir könnten uns unterhalten«, sagte sie.

Sie merkte, dass Libby einen Moment zögerte, dann aber sagte: »Na klar! Ich habe gestern eine Kaffeemaschine gefunden. Möchtest du einen?«

»Ja, gern«, sagte Madeline. Sie schnappte ihre Handtasche und folgte Libby ins Haus.

Die Küche wirkte langsam richtig bewohnt. Zusätzlich zur Kaffeemaschine gab es auch einen Toaster. An der Griffleiste des Ofens hing ein grün kariertes Küchenhandtuch und auf dem Fensterbrett des kleinen Fensters über der Spüle standen frische Blumen.

»Ich mache eine frische Kanne«, sagte Libby und wuselte durch die Küche, als ob sie schon seit Jahren dort wuselte und nicht erst seit Tagen. Sie leerte alten Kaffeesatz aus und nahm eine frische Packung Kaffee aus dem Kühlschrank.

Madeline sah sich um und fragte sich, ob sie etwas tun sollte oder einfach nur dasitzen und warten, dass sie bedient wurde. Wie waren die Benimmregeln unter ganz neuen Schwestern? Sie stand da und klammerte sich an ihre Handtasche. »Ich hoffe, es stört dich nicht, etwas Gesellschaft zu bekommen«, sagte sie und versuchte, ganz locker zu klingen. »Ich brauche wohl für diese Woche eine Unterkunft. Die Grizzly Lodge ist ausgebucht.

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